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Bärenpfad
Der 12 km lange Rundweg führt über abwechselungsreiche Pfade durch eine anspruchsvolle Hügellandschaft. Viele kleine Kerbtäler und Aussichtspunkte, verbunden mit schattigen Fichten- und Mischwäldern, aber auch mächtigen Einzelbäumen machen den Weg besonders reizvoll. Der Bär hat seine Spuren in der Namensgebung hinterlassen. So spricht man heute noch vom »Bärental«, der »Bärenhöhle« und dem »Bärenfels«.
Auf der gesamten Strecke hat die Geschichte Spuren hinterlassen. Es werden zahlreiche historische Grenzsteine passiert, der »Messerbrunnen«, ein Quellheiligtum aus keltischer Zeit, die »Dicke Eiche«, mit einem Umfang von 4,20 m, Hügelgräber, und ein nicht mehr benutzter Sand- sowie ein Steinbruch. Besuchen Sie das historische Ensemble mit der Burg Nohfelden, dem »Alten Amtshaus« (Regionales Museum für Tracht) und dem Rathaus. Nicht weit entfernt vom Bärenpfad liegt das touristische Zentrum der Gemeinde Nohfelden, der Bostalsee. Das vielfältige gastronomische Angebot rund um den See lädt zum kulinarischen Verweilen ein.
Auf den Spuren des Meister Petz
Nohfelden eröffnet seinen ersten Premiumwanderweg – SZ-Leserwanderung
Von SZ-Mitarbeiter Heiner Micansky
Nohfelder Bärenpfad !
Durch den Wald, in dem einst die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken auch Elche und Bären jagten, führt der erste Premiumwanderweg der Gemeinde Nohfelden. Er ist zwölf Kilometer lang und überwindet 442 Höhenmeter.
Gleich zu Beginn der Tour geht es richtig bergauf. Beim Start am Rathaus ist Zeit, die Route zu studieren. Der Bär weist den Weg, die Strecke ist gut ausgeschildert.
Am Ortsrand von Nohfelden steht neuerdings ein Bär. Keine Angst. Meister Petz ist aus Holz und zeigte den rund 200 Leuten, die am ergangenen Sonntag an der SZ-Leserwanderung teilgenommen haben, dass sie auf dem richtigen Weg sind: den Bärenpfad. Durch Fichtenwald und über federnden Waldboden ging es ein gutes Stück bergauf, so dass weniger trainierte Wanderer schon mal durchpusten mussten.
„Mittelschwer“, stuft Jochen Becker den Bärenpfad ein. Er betreibt mit Partnern ein Wanderweg-Beratungsbüro im hessischen Bad Endbach und war mit Robert Herrler von der Gemeinde Nohfelden sowie Wegewart Joachim Müller maßgeblich an der Realisierung des Bärenpfads beteiligt, des Premiumwanderweges in der Gemeinde Nohfelden.
„Ich bin jetzt sehr gespannt“, sagt Beckers Ehefrau Ute beim Aufstieg zur Bärenhöhle. Das ist ein Felsen mit einem Loch, in dem mitten im Wald einmal Bären gehaust haben sollen.
Viele Wanderer bleiben dort stehen und scheinen zu warten, dass Meister Petz mal die Schnauze herausstreckt, um zu schauen, was denn vor seiner Haustür los ist. Wer weiter den Berg hinaufsteigt, wird mit einem herrlichen Blick über das Birkenfelder Land belohnt. Dahinter liegt der Hunsrück. „Dort ist der Erbeskopf“, erklärt Isolde Hansen und zeigt in Richtung der höchsten Erhebung in Rheinland-Pfalz. „Der Weg ist wunderschön“, findet die Nohfelderin beim Wandern durch den Rosenwald. Warum der Forst so heißt, kann mit Gewissheit niemand sagen. „Ich nehme an, es kommt von den Wiesen, auf denen früher Rosen gestanden haben“, sagt Willibald Simon, der Vorsitzende des Saarwaldvereins Nohfelden. Der Wald sei früher Jagdgebiet der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken gewesen. Damals soll es neben Wölfen, Hirschen und Luchsen dort auch Bären gegeben haben. Simon blickt hinauf zum 391 Meter hohen legendären Schlossberg und sagt: „Der gehört zu Wolfersweiler. Dort soll die ehemalige Burg Novalis gestanden haben.“ Darauf deutet heutzutage nichts hin. Aber die Geschichte regt die Phantasie an. Jochen Becker bleibt auf dem Bärenpfad stehen, der an dieser Stelle ziemlich breit ist, und sagt. „Man kann sich gut vorstellen, dass hier einmal die Zufahrt zum Schloss war.“ In der Gruppe marschiert Karlheinz Kunz aus Saarlouis mit. Ihm gefällt der neue Wanderweg „gut“. Kunz ist mit seiner Ehefrau unterwegs. Auf die Frage nach ihrem Vornamen antwortet
sie: „Ursula. Passend zum Weg.“ Der Name Ursula ist lateinischen Ursprungs und bedeutet übersetzt „kleine Bärin“. „Nach dem Dunkel des Waldes sehnt man sich nach der Helligkeit“, sagt Harald Jungbluth aus Nohfelden zu Jochen Becker, als sie über eine Wiese wandern. Ein paar Schritte weiter liegt der Messerbrunnen, ein Quellheiligtum aus keltischer Zeit. Dort steht auf einer Tafel: „Der Historische Verein „Novallis“ Wolfersweiler grüßt die Wanderer des Bärenpfads mit einer kleinen Stärkung.“ Im Gras liegen zwei Flaschen. Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit schenkt den Wanderern wahlweise Holunderlikör oder Birnenschnaps ein.
„Sehr zufrieden“, ist Veit mit dem neuen Bärenpfad. Mit 62 Erlebnispunkten sei der Nohfelder Premiumwanderweg der am zweit höchsten bewertete im St. Wendeler Land, berichtet Jochen
Becker. Wer nicht in der Gruppe unterwegs ist, der findet dank der Schilder mit den Bärentatzen dennoch stets den rechten Weg.
Durch nicht mehr benutzte Sand und Steinbrüche geht es durch einen lichtdurchfluteten Buchenwald, dessen Bäume rund 80 Jahre alt seien, sagt der Nohfelder Paul Peiffer. Und nach ein paar Stunden Wanderung durch abwechslungsreiche Landschaften kommt man wieder an dem Holzbären am Ortsrand von Nohfelden vorbei. Von dort ist es nicht mehr weit zum Parkplatz am Nohfelder Rathaus, wo der Bärenpfad unweit der Burg beginnt und endet.
Der Wanderweg ist zwölf Kilometer lang. Zwischen 330 und 490 Meter über Normalnull sind 442 Höhenmeter zu überwinden. Den mittelschweren Rundweg kann man gemütlich in vier bis fünf Stunden erwandern. Die empfohlene Gehrichtung ist im Uhrzeigersinn. Entlang des Weges gibt es mehrere Bänke und Tische, wo man rasten kann. Start und Ziel der Tour ist am Parkplatz beim Rathaus Nohfelden.
Gleich nach dem Start überqueren die Wanderer die Nahe. Eine tolle Idee sind die Bärenskulpturen entlang der Strecke. Nach dem Bärenfels geht es erst mal wieder bergab.
Link: Bilder vom Bärenpfad
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